Frankreich: Ankerverbote für große Yachten
Umweltschutz contra Freiheit auf dem Meer und an den Küsten: Nun gibt es zur Erhaltung des europaweit geschützten Posidonia-Seegras für die französische Region Alpes-Maritimes an der Côte d‘Azur und im Süden der Insel Korsika neue Ankerverbote für Yachten über 24 bzw. 20 m Länge.
Die Ankerregulierungen gelten für Yachten über 24 m Länge zwischen Cannes und Antibes und für Yachten über 20 m Länge zwischen dem Fluss Var, der bei Nizza mündet, und der französisch-italienischen Grenze. Ausgenommen ist sind die Gewässer des Fürstentums Monaco. Weitere Ankerverbote für Schiffe über 24 m Länge wurden für den Süden der zu Frankreich gehörigen Mittelmeer-Insel Korsika erlassen.
Die Dekrete sind nachzulesen auf der Webseite www.premar-mediterranee.gouv.fr/arretes. Dort den Monat 10/2020 auswählen und dann die Dateien vom 14. Oktober, dem Datum, an dem die Erlasse in Toulon durch den Vizeadmiral Laurant Isnard, Préfet Maritime de la Méditerranée, unterschrieben wurden.
Das Posidonia-Seegras ist auf europäischer Ebene aus unterschiedlichen Gründen geschützt, es darf zum Beispiel nicht herausgerissen werden. Das passiert aber nachweislich beim Ankern, weshalb das mittlerweile an vielen Stellen streng kontrolliert wird, zum Beispiel in Spanien und dort vor allem rund um die Inselgruppe der Balearen mit Mallorca in der Mitte. Ankern ausschließlich über Sandgrund lautet deshalb die Direktive, was schon deshalb für Bootfahrer viel Sinn macht, weil ein Anker auf Sand besser hält als einem verkrauteten Boden.
Diese mit einem Ankerverbot belegten Küstenzonen sollen künftig in den amtlichen, französischen SHOM-Seekarten (erstellt unter der Aufsicht des Ministeriums der Streitkräfte) hervorgehoben werden. Sie sind an Bord mitzuführen.
Autor: Martin Muth
Taucher im Einsatz für das Meer
Die Bergung von sogenannten „Geisternetzen“ und anderem Unrat vom Meeresgrund hat aktuell offenbar Hochkonjunktur. In Deutschland berichtet die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) regelmäßig von ihren Aktionen, in Griechenland ist Aegean Rebreath seit 2017 aktiv im Taucheinsatz.
Zwei Tage und 22 Tauchgänge – auch die zweite Geisternetz-Bergungsaktion vor Rügen wertet die GRD als „Erfolg für die Meeresumwelt der Ostsee“. Das sechsköpfige Tauchteam der Tauchbasis Prora holte mit Hilfe des Forschungs-schiffs „Goor II“ bei widrigen Wetter-bedingungen und Windstärken von bis fünf Beaufort und bis zu 1,5 m hohem Wellengang ein 800 kg schweres Nylon-Schleppnetz sowie 13 Autoreifen, mehrere Metallteile und anderen Unrat vom Ostseeboden.
Um den Zustand der griechischen Küstengewässer und um Aufklärungsarbeit für praktischen Umweltschutz an Schulen kümmert sich seit 2017 die Organisation Aegean Rebreath. Bis heute wurden mehr als 40 Unterwasser- und Küsten-reinigungen durchgeführt, zuletzt nicht mehr nur in der Ägäis, sondern auch im Ionischen Meer. 150 freiwillige Profi- und Amateur-Taucher haben dabei mehr als 8 Tonnen Geister-Netze entfernt, mehr als 500 Reifen, über 14.000 Plastikflaschen und über 220 Säcke mit Plastiktüten. Allein beim letzten Einsatz Anfang September auf der Insel Lefkas wurden 2,5 Tonnen Geisternetze, 47 Reifen, 235 Plastikflaschen, 164 Aluminiumdosen und unterschiedlicher Müll, der 32 Säcke füllte, nach oben befördert.
Zu den Aktiven zählen neben Tauchern, Ozeanologen, Fischwissenschaftler, Umwelt-schützer, Archäologen, Ingenieure und Personen mit Erfahrung in der Umsetzung von Programmen unter ökologischen und sozialen Aspekten. Gründer von Aegean Rebreath ist George Sarelakos. Er strebt ergänzend zu den Meeres-säuberungen auch eine dauerhafte Zusammenarbeit mit Recycling- und Abfallent-sorgungsunternehmen an, um in der griechischen Abfallwirtschaft das Bewusstsein für eine höhere Recyclingquote zu schärfen. Sarelakos ist ebenfalls aktiv bei Ghost Diving, eine internationale Vereinigung von Tauchern, die sich um die Beseitigung von Geisternetzen kümmert.
Die Aktivitäten von Aegean Rebreath waren einem Mitglied der DSV Kreuzer-Abteilung im Rahmen der Urlaubsvorbereitung zufällig bei der Internet-Recherche aufgefallen. Gregor Andreas Geiger, Pressesprecher für den Verband Deutscher Papierfabriken, war so angetan, dass er gleich den Kontakt herstellte zwischen Aegean Rebreath und dem Direktor der boot in Düsseldorfer, Petros Michelidakis. Der gebürtige Grieche hat die Initiative eingeladen, sich für den Meeresschutzpreis der boot, den Ocean Tribute Award, zu bewerben und auf der Messe auszustellen.
Mehr Informationen zu den genannten Organisationen gibt es auch auf diesen Webseiten:
www.delphinschutz.org ↗ (dort im Menü unter „Projekte“, „Geisternetze“)
Ocean Film Tour – sechste Runde

Die gerade bei KA-Mitgliedern beliebte Ocean Film Tour geht in die sechste Runde. Tickets und Termine finden Sie hier: www.oceanfilmtour.de ↗
Die Sailing Conductors Benjamin Schaschek und Hannes Koch berichten in ihrem Film von der gemeinsamen Weltumseglung. Auf der Langfahrt haben Sie auf allen Kontinenten Musiker getroffen und unterschiedliche Musikstile zusammengebracht. Außerdem gibt es Dokumentationen über die Umweltaktivisten von Sea Shepherd, über das Apnoetauchen und über das Leben von Grauhaien.