Spanien – Erneut Seegebiet nach Orca-Angriffen gesperrt
Schon im September 2020 hatten spanische Behörden nach wiederholten Angriffen von Schwertwalen auf Sportboote ein Seegebiet gesperrt, damals im Nordwesten des Landes. Nun erneut, jetzt westlich der Straße von Gibraltar und zunächst befristet bis zum 20. August.
Das neue Sperrgebiet wurde am 4. August per Beschluss der Capitania Maritima der Region Cadiz bekanntgemacht. Die Behörde sah sich dazu veranlasst, nachdem es zuvor 53 Vorfälle seit Ende März in ihrem Zuständigkeitsbereich gegeben hatte. Einige Attacken der schwarz-weiß gefleckten Orcas waren in der Konsequenz so schwerwiegend, dass die Unterstützung der Seenotrettungsdienste angefordert wurde, auch um in einen Hafen geschleppt zu werden, nachdem die Ruder beschädigt waren. Die meisten dieser 22 Rettungseinsätze fanden im Juli statt.
Nach Analyse der gesammelten Daten kommt die Capitania in Cadiz zu diesen Schlüssen:
- Bei den beteiligten Schiffen handelt es sich hauptsächlich um Segelboote bis 15 m Länge.
- Die Attacken der Zahnwale treten zum größten Teil in einem Streifen zwischen 2 und 12 sm Entfernung von der Küste auf.
Zum Schutz der Menschen auf den Booten und auch der Tiere hat sich die Behörde nun für ein temporäres Sperrgebiet entschieden. Wer einen Hafen oder Ankerplatz in dem Bereich anfahren möchte oder muss kann das Gebiet dennoch passieren, ebenfalls aus Gründen höherer Gewalt. Dabei sollte die Maschine benutzt und den kürzeste Weg gewählt werden, heißt es.
Bei einer Begegnung mit den „Killerwalen“ sollte man folgende Ratschläge beherzigen, schreibt die Capitania Cadiz:
- Maschine stoppen und/oder Segel bergen
- Autopiloten trennen und Ruder loslassen
- Den Gefahrenkreis von Gegenständen verlassen, die sich durch Einwirkung von außen unwillkürlich bewegen könnten (z. B. der Großbaum).
- Andere Boote über UKW-Seefunk informieren.
Meldung der Details eines Vorfalls werden erbeten an die Verkehrsleitstelle und Seenotrettung von Tarifa über UKW-Kanal 10 oder telefonisch unter +34 956 684 740 oder, je nachdem, wo sich der Vorfall ereignete, auch an das Verkehrs- und Seenotrettungszentrum von Cádiz (CCS Cádiz oder Cádiz Traffic) über UKW-Kanal 74 oder telefonisch unter +34 956 214 253.
Hier der Link zum Beschluss mit einer Karte zum Sperrgebiet auf der letzten Seite des PDF:
Autor: Martin Muth
Foto: © Pixabay
Balearen: Palma Boat Show Anfang Juni
Während wegen der Corona-Pandemie zuletzt eine Bootsmesse nach der anderen abgesagt oder auf 2022 verschoben wurde, halten die Organisatoren auf Mallorca an ihrer Open-Air-Veranstaltung fest. Statt Anfang Mai soll sie nun vom 3. bis 6. Juni stattfinden, flankiert von einem Gesundheits-Konzept.
Spanien: Balearen – Sunsail gibt Charterbasis in Palma auf
Das Thema ist nicht neu, die jüngste Entscheidung des Marktführer Sunsail wirft aber ein Schlaglicht auf die extrem hohen Liegeplatzpreise auf den Balearen-Inseln und Mallorca. Charterunternehmen fällt es angesichts der immensen Kosten schwer, wirtschaftlich zu agieren.
Hinzu kam in diesem Jahr die Corona-Krise. Große Teile des Umsatzes gingen verloren durch Reisebeschränkungen und Lock-down. So entschied jetzt das Yachtcharterunternehmen Sunsail, das seit 2013 in Palma tätig ist, seine Basis in Palma zu schließen.
Sunsail hatte 30 Liegeplätze für seine Palma-Flotte und musste für jeden 1.300 Euro plus 21 Prozent IVA (MwSt.) pro Monat zahlen, das sind zusammen fast 50.000 Euro pro Monat.
Der Präsident des Yacht Charter Verbands der Balearen (APEAM), Jose Maria Jimenez, sagte, Sunsails Entscheidung sei „äußerst besorgniserregend“. Die Hafenbehörden sollten sich mit dem Problem befassen und endlich Maßnahmen ergreifen, um der nautischen Industrie im Allgemeinen zu helfen, indem sie mit die Liegeplatzgebühren reduzieren.
Spanien: Seegebiet wegen aggressiver Orca-Schule gesperrt
Es ist ein einmaliger Vorgang: Wegen wiederholter Attacken zumindest einer Schule von Orca-Zahnwalen auf Yachten vor der Nordwestküste Spaniens haben die spanischen Behörden ein Befahrensverbot für einen circa 60 Seemeilen langen Küstenabschnitt ausgesprochen.
Seit dem 19. August waren vor der Küste Galiziens circa 30 Angriffe dokumentiert worden, bei denen vor allem Segelboote bedrängt und beschädigt wurden, insbesondere die Ruderblätter. Auch Besatzungsmitglieder zogen sich bei den Attacken Verletzungen zu. Immer wieder wurde auch die Seenotrettung zu Hilfe gerufen, um Boote sicher an Land zu bringen. Alle Begegnungen mit den Orcas fanden zwischen 2 und 8 sm von der Küste statt, und die Bootsgeschwindigkeiten lagen zwischen 5 und 9 Knoten, entweder ausschließlich unter Segeln oder mit Motor und Segel.
Um zumindest für eine Zeit lang neue Begegnungen zwischen Yachten und den sogenannten “Killerwalen” zu minimieren, hat die Generaldirektion der Handelsmarine (DGMM) im Ministerium für Verkehr, Mobilität und städtische Agenda (Mitma) am 22. September 2020 die Schifffahrt mit Segelyachten bis zu 15 m Länge im Seeraum zwischen Cabo Prioriño Grande nördlich der Hafenstadt A Coruna und Spaniens nördlichster Landspitze, der Punta de Estaca de Bare, zunächst für eine Woche untersagt. Das sollte anschließend über die „Bekanntmachungen für Seefahrer“ verbreitet werden. Segelschiffe in dieser Größenordnung können das Küstengebiet jedoch auf dem direkten Weg Richtung offenes Meer verlassen bzw. von dort einen Hafen oder eine Bucht anlaufen. Zusätzlich zu diesem Verbot soll ab sofort ein Feuerlöschflugzeug das Seegebiet befliegen und nach Orca-Schulen Ausschau halten und ihre Positionen übermitteln.
Die Maßnahme kann verlängert, erweitert oder auf andere Küstengebiete übertragen werden, denn zum Beispiel auch in der Nähe der Straße von Gibraltar im Süden Spaniens hat es ähnliche Vorfälle zwischen Orcas und Segelyachten gegeben, den ersten am 20. Juli. Weitere Gebiete sind der im Süden Spaniens an Portugal grenzende Golf von Cádiz und das Kantabrische Meer, also der küstennahe Bereich der Biskaya. Zusammen haben Meeresbiologen 40 Fälle gelistet. Eine schlüssige Erklärung für das Verhalten der Orcas haben sie bis heute nicht. Sie vermuten, dass diese neuartigen Attacken gegen Segelyachten durch jüngere Killerwale in den Gruppen ausgelöst werden. Da Orcas in Gruppen jagen, werden die anderen Wale in der Schule womöglich zur Nachahmung angeregt.
Den Pressetext des Ministeriums im Original kann man unter diesem Internet-Link aufrufen:
www.mitma.gob.es/el-ministerio/sala-de-prensa/noticias/mar-22092020-1844↗
Spanien / Portugal: Segler wehren Angreifer ab
Gibt es ein neues Gefahrengebiet für Bootsfahrer vor Europas Küsten? Im Golf von Cádiz im Süden Spaniens konnten deutsche Segler noch so gerade verhindern, von Männern in einem stark motorisierten Schlauchboot gekapert zu werden. Ein Hubschrauber der Küstenwache kam zu Hilfe.
Über den Vorfall, der sich am 14. September ereignete, berichtet ausführlich die Segelzeitschrift Yacht auf Ihrer Internet-Präsenz unter https://www.yacht.de/aktuell/panorama/deutsche-segler-von-piraten-attackiert/a125888.html↗
Offenbar wurden die deutschen Segler, mit Ihrem Katamaran Richtung Kroatien unterwegs, schon auf dem Ankerfeld vor dem portugiesischen Faro ausspioniert. Die spanischen Behörden nehmen den Vorfall sehr ernst, in dem Seegebiet agieren Schlepper, die Flüchtlinge von Afrika nach Europa bringen, und auch Drogenschmuggler sind hier unterwegs.
Spanien/Portugal: Orcas greifen Yachten an
Es ist das Thema unter Wassersportlern in Spanien: Die Angriffe von Schwertwalen gegen Yachten, vor allem bei der Straße von Gibraltar, vor der portugiesischen Küste und dem Nordwesten Spaniens, also in der Biskaya. Vor allem die Ruder wurden attackiert, aber auch die Bootsrümpfe selbst.
Wie die journalistische Internetplattform “Segelreporter” berichtet gilt seit Dienstag eine offizielle Warnung des spanischen Verkehrsministeriums für das Seegebiet zwischen Kap Prioriño Grande und Punta de Estaca de Bares nordöstlich von A Corunha. Segelyachten unter 15 Meter Länge sollen sich eine Woche dort nicht mehr aufhalten oder das Gebiet auf dem schnellsten Weg zur Küste durchqueren. Es seien vor allem mittelgroße Segelyachten betroffen. Dabei spiele es keine Rolle, ob sie unter Motor oder unter Segeln unterwegs seien.
Eine Ausweitung des Segelverbots auf weitere Küstenabschnitte schloss das Verkehrsministerium nicht aus. Dies sei abhängig von der Route der Schwertwale, die als gefährdete Art eingestuft seien. Eine deutsche Crew, aufgebrochen zur Weltumsegelung, dokumentierte die Begegnung mit den Orcas in der Biskaya und stellte den Film ins Internet auf …
https://www.youtube.com/watch?v=KUOUHfw3C9M
„Segelreporter“ ist in in einem anderen Artikel der Frage nach den Ursachen nachgegangen und hat den Sachstand zusammengetragen. Darin heißt es unter anderem, dass Forscher eine einzelne, besonders aggressive Gruppe dieser schwarz-weiß gefleckten Zahnwale ausgemacht haben.
Hier der Link zum gesamten Text:
Spanien-Balearen: Zwei Marinas in Palma jetzt „coronasicher“
Der spanische Yachthafenbetreiber Amarres Deportivos SL hat bekannt gegeben, dass zwei seiner Yachthäfen, Moll Vell und Pantalán del Mediterráneo in Palma de Mallorca, jetzt vom spanischen Tourismus-Qualitätsinstitut (ICTE) das Zertifikat „Sicherer Tourismus“ erhalten haben.
Diese Zertifizierung erfolgte nach dem Einsatz einiger Maßnahmen zur Verhütung von Gesundheitsrisiken, die sich ausschließlich auf die durch das Corona-Virus ausgelöste Erkrankung Covid-19 konzentrieren. Und das passiert nun in den Marinas Moll Vell und Pantalán del Mediterráneo mit ihren Liegeplätzen für Yachten von 20 bis 120 m:
Hygienemaßnahmen:
Die Büros wurden mit Trennwänden versehen. Rund um den Yachthafen sind Sicherheitsabstände von 2 m sowie Gesichtsmasken erforderlich. Die Anzahl der Personen in den Büros und an anderen geschlossenen Orten wurde auf 1 oder 2 Kunden reduziert. Lieferungen werden am Eingang der Rezeption abgegeben und vor der Lagerung desinfiziert. Ergänzend werden verschiedene Bereiche wiederholt desinfiziert.
Kontaktkontrolle:
Unternehmen, die den Yachthafen beitreten, werden auf einer Liste vermerkt.
Schulung:
Alle Mitarbeiter des Yachthafens wurden in die tägliche Vorgehensweise zur Prävention von Covid-19-Infektionen eingewiesen.
Spanien: Reisewarnung
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Spanien. Auch die Balearen sind davon betroffen. Besonders Mallorca. Das bedeutet, Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten müssen sich auf Corona testen lassen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich schon im Urlaubsland in den 48 Stunden vor der Abreise testen. Dann müssen sie den Test aber selbst bezahlen. Oder sie lassen sich bis zu drei Tage nach der Rückkehr in Deutschland testen. Das ist dann kostenlos. In häuslicher Quarantäne muss man so lange bleiben, bis das Testergebnis da ist.
Eine Reisewarnung “ist kein Reiseverbot, aber die klare Ansage: Wer aus dem Spanienurlaub kommt, muss in Quarantäne, solange er kein negatives Testergebnis hat”, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur “Bild am Sonntag”.
Die Kanarischen Inseln sind von dieser Maßnahme bislang nicht betroffen. Die Infektionszahlen befinden sich dort weiterhin auf niedrigem Niveau.
Spanien: Einreise nur mit QR-Code
Wegen der Corona-Pandemie hat das Land seine Einreiseverfahren verschärft. Urlauber dürfen ab dem 1. Juli nur kommen, wenn sie ein Einreiseformular ausfüllen. Das geht noch handschriftlich, ab Anfang August muss dies verpflichtend im Internet erfolgen oder über eine kostenlose App.
Dazu besucht man die Webseite von Spain Travel Health, SpTH, www.spth.gob.es, die sich auf Deutsch an Besucher wendet. Das Formular zur Gesundheitskontrolle ist obligatorisch für alle Personen, die nach Spanien reisen, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Alter etc. Jedes Formular ist persönlich, nicht übertragbar und ist mit einer einzigen Reise verbunden. Es kann frühestens 48 Stunden vor Einreise ausgefüllt werden. Am Ende wird daraus ein QR-Code generiert, der mitgeführt werden muss, entweder als Ausdruck oder auf einem mobilen Endgerät.
Auch Kinder aller Altersgruppen müssen den QR-Code vorlegen. Aktuell ist es noch nicht möglich, einen einzigen gemeinsamen Code für eine Familie zu erhalten.
An den Flughäfen in Spanien erfolgt ein Gesundheitscheck mit Fiebermessen, der Überprüfung der Dokumente und einer Sichtkontrolle. Normal einreisen darf nur, wer eine Temperatur unter 37,5 Grad hat. Bei erhöhter Temperatur kommt der Passagier in eine Gesundheitseinrichtung und wird untersucht, gegebenenfalls wird ein Corona-Test gemacht.
Mehr Informationen auch auf www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/spaniensicherheit/210534