Spanien/Portugal: Orca-Sperrgebiet bleibt bestehen
Die Zahl der gemeldeten Attacken von Schwertwal-Schulen auf Boote vor der spanischen und portugiesischen Küste ist im August deutlich zurückgegangen. Dennoch soll das Sperrgebiet für Yachten bis 15 m Länge westlich der Straße von Gibraltar zunächst bis zum 7. September bestehen bleiben.
Diese Information stammt von der spanischen „Grupo de trabajo Orca Atlántica – GTOA“ (übersetzt: Arbeitsgruppe atlantische Schwertwale) auf Nachfrage der DSV Kreuzer-Abteilung. Ein genaues Ablaufdatum ist dort nicht bekannt, weil man nicht über die offizielle Verordnung verfügt.
Auf der GTOA-Webseite kann man unter https://es.orcaiberica.org/last-interactions↗ sehr schön verfolgen, wann und wo es zu Begegnungen zwischen den schwarz-weiß gefleckten Zahnwalen gekommen ist. Dabei wurden die Yachten mehr oder weniger heftig gerammt, gedreht, Ruder und Kiele zum Teil ernsthaft beschädigt. Menschenleben sind noch nicht zu beklagen.
Der Beitrag über das Sperrgebiet mit Verhaltensregeln und Kontakten für eine Meldung bei der Begegnung mit Orcas erschien auf der Webseite der DSV-Kreuzer-Abteilung am 11. August: Spanien – Erneut Seegebiet nach Orca-Angriffen gesperrt – DSV Kreuzer-Abteilung
Die Attacken der Schwertwale begannen im Juli 2020 in Südspanien (Straße von Gibraltar). Dann wanderten die Gruppen von Schwertwalen zunächst in den Süden Portugals, folgten der gesamten portugiesischen Küste, bis sie Nordspanien (Galizien) erreichten. Die meisten Attacken wurden zuletzt westlich der Straße von Gibraltar gemeldet.
Autor: Martin Muth
Spanien – Erneut Seegebiet nach Orca-Angriffen gesperrt
Schon im September 2020 hatten spanische Behörden nach wiederholten Angriffen von Schwertwalen auf Sportboote ein Seegebiet gesperrt, damals im Nordwesten des Landes. Nun erneut, jetzt westlich der Straße von Gibraltar und zunächst befristet bis zum 20. August.
Das neue Sperrgebiet wurde am 4. August per Beschluss der Capitania Maritima der Region Cadiz bekanntgemacht. Die Behörde sah sich dazu veranlasst, nachdem es zuvor 53 Vorfälle seit Ende März in ihrem Zuständigkeitsbereich gegeben hatte. Einige Attacken der schwarz-weiß gefleckten Orcas waren in der Konsequenz so schwerwiegend, dass die Unterstützung der Seenotrettungsdienste angefordert wurde, auch um in einen Hafen geschleppt zu werden, nachdem die Ruder beschädigt waren. Die meisten dieser 22 Rettungseinsätze fanden im Juli statt.
Nach Analyse der gesammelten Daten kommt die Capitania in Cadiz zu diesen Schlüssen:
- Bei den beteiligten Schiffen handelt es sich hauptsächlich um Segelboote bis 15 m Länge.
- Die Attacken der Zahnwale treten zum größten Teil in einem Streifen zwischen 2 und 12 sm Entfernung von der Küste auf.
Zum Schutz der Menschen auf den Booten und auch der Tiere hat sich die Behörde nun für ein temporäres Sperrgebiet entschieden. Wer einen Hafen oder Ankerplatz in dem Bereich anfahren möchte oder muss kann das Gebiet dennoch passieren, ebenfalls aus Gründen höherer Gewalt. Dabei sollte die Maschine benutzt und den kürzeste Weg gewählt werden, heißt es.
Bei einer Begegnung mit den „Killerwalen“ sollte man folgende Ratschläge beherzigen, schreibt die Capitania Cadiz:
- Maschine stoppen und/oder Segel bergen
- Autopiloten trennen und Ruder loslassen
- Den Gefahrenkreis von Gegenständen verlassen, die sich durch Einwirkung von außen unwillkürlich bewegen könnten (z. B. der Großbaum).
- Andere Boote über UKW-Seefunk informieren.
Meldung der Details eines Vorfalls werden erbeten an die Verkehrsleitstelle und Seenotrettung von Tarifa über UKW-Kanal 10 oder telefonisch unter +34 956 684 740 oder, je nachdem, wo sich der Vorfall ereignete, auch an das Verkehrs- und Seenotrettungszentrum von Cádiz (CCS Cádiz oder Cádiz Traffic) über UKW-Kanal 74 oder telefonisch unter +34 956 214 253.
Hier der Link zum Beschluss mit einer Karte zum Sperrgebiet auf der letzten Seite des PDF:
Autor: Martin Muth
Foto: © Pixabay
Spanien/Portugal: Orcas greifen weiterhin Yachten an
Es war das Thema 2020 unter Wassersportlern in Spanien: Die Angriffe von Schwertwalen gegen Yachten, vor allem bei der Straße von Gibraltar, vor der portugiesischen Küste und dem Nordwesten Spaniens, also in der Biskaya. Aufgehört haben sie bis heute nicht. Was dahinter stecken könnte …
Über die zielgerichteten Attacken berichteten wir auf der Webseite der DSV Kreuzer-Abteilung im September 2020. Die Ruderblätter der Boote wurden primär attackiert, aber auch die Bootsrümpfe selbst. Die wassersport-journalistische Internetplattform „Segelreporter“ hat verfolgt, was sich über den Winter und bis in den späten Frühling 2021 hinein getan hat. Demnach wurden weitere Angriffe von Orca-Schulen dokumentiert, zuletzt weiter südlich der portugiesischen Küste und in der Straße von Gibraltar.
So wie die Attacken ablaufen, glauben Forscher, dass es sich um spielerisches Verhalten der Meeressäuger handelt, auch wenn das die Betroffenen zunächst sicher anders empfinden und sich ihrer Hilflosigkeit bewusst werden, wenn das Boot nicht mehr steuerbar ist. Wenn sie jedoch den Motor abstellen und die Fahrt aus dem Boot nehmen, verlieren die Orcas das Interesse und verschwinden.
Hier der Link zum gesamten Text:
https://segelreporter.com/panorama/orca-angriffe-beaengstigende-begegnungen-und-was-dahinter-stecken-koennte/?utm_source=sendinblue&utm_campaign=OnlineEVT_07072021&utm_medium=email↗
Autor: Martin Muth
Spanien/Portugal: Orcas greifen Yachten an
Es ist das Thema unter Wassersportlern in Spanien: Die Angriffe von Schwertwalen gegen Yachten, vor allem bei der Straße von Gibraltar, vor der portugiesischen Küste und dem Nordwesten Spaniens, also in der Biskaya. Vor allem die Ruder wurden attackiert, aber auch die Bootsrümpfe selbst.
Wie die journalistische Internetplattform “Segelreporter” berichtet gilt seit Dienstag eine offizielle Warnung des spanischen Verkehrsministeriums für das Seegebiet zwischen Kap Prioriño Grande und Punta de Estaca de Bares nordöstlich von A Corunha. Segelyachten unter 15 Meter Länge sollen sich eine Woche dort nicht mehr aufhalten oder das Gebiet auf dem schnellsten Weg zur Küste durchqueren. Es seien vor allem mittelgroße Segelyachten betroffen. Dabei spiele es keine Rolle, ob sie unter Motor oder unter Segeln unterwegs seien.
Eine Ausweitung des Segelverbots auf weitere Küstenabschnitte schloss das Verkehrsministerium nicht aus. Dies sei abhängig von der Route der Schwertwale, die als gefährdete Art eingestuft seien. Eine deutsche Crew, aufgebrochen zur Weltumsegelung, dokumentierte die Begegnung mit den Orcas in der Biskaya und stellte den Film ins Internet auf …
https://www.youtube.com/watch?v=KUOUHfw3C9M
„Segelreporter“ ist in in einem anderen Artikel der Frage nach den Ursachen nachgegangen und hat den Sachstand zusammengetragen. Darin heißt es unter anderem, dass Forscher eine einzelne, besonders aggressive Gruppe dieser schwarz-weiß gefleckten Zahnwale ausgemacht haben.
Hier der Link zum gesamten Text: