Frankreich/Korsika – Millionenschaden nach schwerem Sturm über Korsika
Der schwere Sturm im westlichen Mittelmeer vom vergangenen Donnerstag, 18. August, hat auf der großem französischen Insel Korsika und in Norditalien Menschenleben gefordert, am Meer und in den Häfen zahlreiche Yachten beschädigt und zu ungewöhnlich vielen Strandungen geführt.
Die meisten Schäden an Booten werden von Korsika gemeldet und dort aus dem Nordwesten. Hier gab es auch die meisten Strandungen, denn die Buchten in der Region sind fast ausnahmslos zur See hin offen und bieten keinen Schutz gegen schweres Wetter aus westlichen Richtungen. Und aus Südwest näherte sich der Tiefdruckwirbel. Holger Flindt, der seit vielen Jahren die Schadensabteilung des großen Versicherers Pantaenius mit Hauptsitz in Hamburg leitet, sagt, die Wetterwarnung habe Gewitterböen in Orkanstärke angesagt und auf offener See vor Korsika eine Wellenhöhe von 5 m.
Schwere Stürme kommen ab Mitte August im Mittelmeer bis in den Herbst hinein immer wieder vor. Sie entstehen durch die Energie, die frei wird, wenn kühlere Luft aus dem Norden auf das warme Meer trifft. Bis zuletzt hatte das westliche Mittelmeer in den Küstenregionen noch bis zu 30° Celsius. Am Vormittag des 18. August hatte sich das Sturmtief bei Barcelona gebildet und gegen Mittag den Norden Mallorcas und die Nachbarinsel Menorca überquert, wo Hagelkörner groß wie Golfbälle vom Himmel vielen. In der zweiten Tageshälfte erreichte der Tiefdruckwirbel dann Korsika, von wo er weiter nach Norditalien zog.
Eine Woche nach dem Sturmereignis beziffert Holger Flindt die durch Pantaenius ermittelten Schäden auf rund 2,4 Mio. EUR, ein Betrag, der sich allerdings noch erhöhen werde. Pantaenius hat drei Schadensexperten aus dem Büro in Monaco vor Ort, einen aus Hamburg und zudem einen aus der Region. Circa 40 eigene Schäden werden bearbeitet, betroffen sind circa ein Dutzend Yachten unter deutscher Flagge. Weitere Schäden anderer Versicherer werden durch Marine Claims Service (MCS) aus Hamburg bearbeitet, eine unabhängige Firma, die zur Pantaenius-Gruppe gehört.
Autor: Martin Muth
Frankreich: Jetzt auch Korsika Risikogebiet
Nach der Côte d’Azur in Südfrankreich fällt nun auch die bei Seglern so beliebte Mittelmeerinsel Korsika als Teil Frankreichs zu den vom Robert-Koch-Institut festgelegten Risikogebieten im Hinblick auf die Ausbreitung des Corona-Virus‘. Das Auswärtige Amt warnt deshalb vor Reisen dorthin.
Die Zahl der Neuinfektionen überstieg auf Korsika mehr als 50 pro Woche bezogen auf 100.000 Einwohner, die Schwelle für eine Einstufung als Risikogebiet. Daraus resultiert bei der Einreise nach Deutschland eine Quarantäneverpflichtung und ggf. ein verpflichtender kostenloser COVID-19-PCR-Test.
Auf der Webseite des Auswärtigen Amts heißt es:
Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d’Azur, Auvergne-Rhône-Alpes, Occitanie, Nouvelle-Aquitaine, Hauts-de-France sowie Corse (Korsika) wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt.
Auch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Französisch-Guyana, St. Martin, Guadeloupe und La Réunion wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt.
Von Reisen in die übrigen französischen Überseegebiete, für die Einreisebeschränkungen bestehen, wird dringend abgeraten.
Details unter www.auswaertiges-amt.de↗ , Suchbegriff „Frankreich“. Dort „Reise- und Sicherheitshinweise“.