Erich Wilts mit 80 Jahren verstorben
Er war ein Bär von einem Mann, seine funkelnden Augen signalisierten jederzeit und bis ins hohe Alter das Feuer, die Leidenschaft des Hochseeseglers, der bis zuletzt neue Pläne machte mit seiner Ehefrau Heide und Projekte vorantrieb. Am 2. Dezember verstarb Erich Wilts für viele unerwartet. In der Todesanzeige schreibt Heide Wilts: „Du warst der Leuchtturm, der Fels in der Brandung, der Anker in unruhiger See. Nach kurzer schwerer Krankheit endet ein außergewöhnliches Leben voller Kraft, Mut und Entdeckerfreude.“
In 50 gemeinsamen Segeljahren loggte das Ehepaar mehr als 260.000 Seemeilen, bevorzugt in entrückten, eisigen Wasserwelten. Sie entdeckten Inseln, auf denen man nur unter extremen Bedingungen anlanden konnte, und gingen keinem Sturm aus dem Weg. Jahr auf Jahr lockte sie das Neue, das Unbekannte. Um das möglich zu machen, hatten Heide und Erich Wilts 1990 ihre Berufe aufgegeben und wechselten endgültig an Bord. Über ihre Fahrten veröffentlichten sie ungezählte Berichte in renommierten Magazinen, auch im Ausland, und einige Bücher. Erich lieferte die beeindruckenden Bilder, Heide die einfühlsamen Texte. Verheiratet waren sie seit 1970. Ihre gemeinsamen Schiffe trugen alle den Namen „Freydis“.
Mit mehr als einem Dutzend Reisen ins Nordpolarmeer und ähnlich vielen Umfahrungen von Kap Hoorn gehörte der Schiffsführer Erich Wilts zu den erfahrensten Seglern weltweit. Zusammen mit Heide erhielt er zahlreiche Segelpreise. Ihre einschlägigen Erfahrungen legte das Ehepaar zuletzt in einem Doppelband nieder. „Im Sturm“ ist eine wahrhaftige Bilanz ihres Segellebens, ein mächtiges Vermächtnis und jedem Segler ans Herz zu legen. Wir trauern mit Heide Wilts.