Frankreich: Paris Boat Show abgesagt
Der französische Verband der Schifffahrtsindustrie FIN (Fédération des Industries Nautiques) hat bekannt gegeben, dass man sich nach der jüngsten Ankündigung des französischen Gesundheitsministers gezwungen sah, die Pariser Bootsausstellung im Dezember abzusagen.
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen waren eine Reihe restriktiverer Maßnahmen für Paris angekündigt worden, insbesondere die Senkung der Höchstzahl der bei Großveranstaltungen zugelassenen Personen von 5.000 auf 1.000. Laut FIN erlaubt dieses neue Reglement nicht mehr, die Durchführung der Bootsausstellung in diesem Jahr in Betracht zu ziehen.
Normalerweise bringt die Veranstaltung jedes Jahr Anfang Dezember circa 200.000 Besucher und 800 Aussteller am Porte de Versailles zusammen. Für die Sicherheit in Corona-Zeiten hatte FIN beim französischen Staat beantragt, drei getrennte Ausstellungen mit striktem Flussmanagement maximal 5.000 Besucher pro Show organisieren zu können.
Spanien / Portugal: Segler wehren Angreifer ab
Gibt es ein neues Gefahrengebiet für Bootsfahrer vor Europas Küsten? Im Golf von Cádiz im Süden Spaniens konnten deutsche Segler noch so gerade verhindern, von Männern in einem stark motorisierten Schlauchboot gekapert zu werden. Ein Hubschrauber der Küstenwache kam zu Hilfe.
Über den Vorfall, der sich am 14. September ereignete, berichtet ausführlich die Segelzeitschrift Yacht auf Ihrer Internet-Präsenz unter https://www.yacht.de/aktuell/panorama/deutsche-segler-von-piraten-attackiert/a125888.html↗
Offenbar wurden die deutschen Segler, mit Ihrem Katamaran Richtung Kroatien unterwegs, schon auf dem Ankerfeld vor dem portugiesischen Faro ausspioniert. Die spanischen Behörden nehmen den Vorfall sehr ernst, in dem Seegebiet agieren Schlepper, die Flüchtlinge von Afrika nach Europa bringen, und auch Drogenschmuggler sind hier unterwegs.
Frankreich: Jetzt auch Korsika Risikogebiet
Nach der Côte d’Azur in Südfrankreich fällt nun auch die bei Seglern so beliebte Mittelmeerinsel Korsika als Teil Frankreichs zu den vom Robert-Koch-Institut festgelegten Risikogebieten im Hinblick auf die Ausbreitung des Corona-Virus‘. Das Auswärtige Amt warnt deshalb vor Reisen dorthin.
Die Zahl der Neuinfektionen überstieg auf Korsika mehr als 50 pro Woche bezogen auf 100.000 Einwohner, die Schwelle für eine Einstufung als Risikogebiet. Daraus resultiert bei der Einreise nach Deutschland eine Quarantäneverpflichtung und ggf. ein verpflichtender kostenloser COVID-19-PCR-Test.
Auf der Webseite des Auswärtigen Amts heißt es:
Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d’Azur, Auvergne-Rhône-Alpes, Occitanie, Nouvelle-Aquitaine, Hauts-de-France sowie Corse (Korsika) wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt.
Auch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Französisch-Guyana, St. Martin, Guadeloupe und La Réunion wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt.
Von Reisen in die übrigen französischen Überseegebiete, für die Einreisebeschränkungen bestehen, wird dringend abgeraten.
Details unter www.auswaertiges-amt.de↗ , Suchbegriff „Frankreich“. Dort „Reise- und Sicherheitshinweise“.
Deutschland – Wieder günstig auf die Interboot
Die Interboot in Friedrichshafen am Bodensee will in diesem Jahr beweisen, dass eine Großveranstaltung wie eine Bootsmesse auch in Zeiten von Corona möglich sein kann. Mitglieder der DSV Kreuzer-Abteilung können ihr Ticket wie schon in den Vorjahren vergünstigt erwerben.
Während der vergünstigte Vorverkauf am 13. September endet, können Mitglieder der DSV Kreuzer-Abteilung während der gesamten Laufzeit der Messe preisreduziert ihre Eintrittskarte kaufen. Das geht wegen der umfangreichen Schutz- und Hygienemaßnahmen nur online. Auf der Webseite www.interboot.de/besucher/online-tickets⬈ wird erklärt, wie es funktioniert, und hier gibt es auch eine Weiterleitung zum Ticket-Shop. Die Tageskarte kostet mit 25 Prozent Nachlass nur 8,25 statt 11 EUR normal. Dafür müssen KA-Mitglieder in das Feld „Gutscheincode“ diese Buchstaben (alle groß geschrieben) und Ziffern eingeben: „IBDSV25“. Wer mit dem Auto anreist, braucht einen Parkschein, auch der kann nur über den Ticket-Shop erworben werden. Mitglieder tun gut daran, für Kontrollen Ihren Mitgliedsausweis mitzuführen.
Die Interboot findet dieses Jahr vom 19. – 27. September in einer so genannten „Special Edition“ statt und ist an die aktuelle Corona-Situation angepasst. Es gibt ein umfassendes Schutz- und Hygienekonzept der Messe Friedrichshafen, dass von den Aussteller*innen und Besucher*innen eingehalten werden muss. Das Hygienekonzept kann auf der Internetseite eingesehen und heruntergeladen werden:
www.messe-friedrichshafen.de/mfn-wAssets/pdf/de/MFN2020_Schutz-Hygienemassnahmen.pdf⬈
Der DSV wird in Halle A4 mit der Standnummer 308 vertreten sein. Am Messeauftritt hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel geändert, außer dass der Stand in diesem Jahr an das Schutz- und Hygienekonzept der Messe angepasst wurde. Anträge für Führerscheine und Internationale Bootsscheine können nach wie vor direkt am DSV-Stand ausgefüllt und abgegeben werden.
Deutschland: Mit der Jolle über die Ostsee bis nach Litauen
Eigentlich sollte die westrussische Metropole St. Petersburg das Ziel sein, aber auch wenn es am Ende „nur“ bis zur Hafenstadt Klaipeda an der litauischen Ostseeküste ging, so ist der zweimonatige Törn von André Benedict doch überaus bemerkenswert.
Denn der 51jährige aus Hamburg absolvierte seine gut 700 Seemeilen ab Flensburg in einer offenen Jolle vom Typ Ixylon, 5 m lang und mit zwei Klappschwertern ausgestattet. An Land gezogen können die „Ixys“ zum Schlafen mit einer Zeltplane abgedeckt werden. Benedict segelte unter dem Stander der DSV Kreuzer-Abteilung und von Trans Ocean. Am 19. Mai legte er in Corona-Zeiten legal in Schleswig-Holstein ab, reiste legal am 25. Mai nach Mecklenburg-Vorpommern ein und querte dann die Seegrenze nach Polen.
Ein schöner Artikel erschien in der „Welt am Sonntag“, veröffentlicht am 23. August und unter diesem Link zu finden:
www.welt.de/regionales/hamburg/article214684600/Segeltoern-von-Flensburg-nach-Litauen-Mit-dem-Segelboot-durch-den-Wald.html⬈
André Benedict wünscht „Viel Spaß beim Lesen!“
Kroatien: Brijuni noch teurer
Die Brijuni-Insel vor der Küstenstadt Pula in der nördlichen Region Istrien sind etwas Besonderes, weil hier Tito, Staatschef in der Vorgängerrepublik Jugoslawien, illustre Gäste empfing. Hier mit dem Boot festzumachen, ist seit vielen Jahren eine sehr teure Angelegenheit, Tendenz weiter steigend …
Der Hauptsaison-Tarif für die Liegeplätze im Inselhafen und in der Bucht Mikula wurde auf die Monate Juni und September ausgeweitet, schreibt Revierexperte Karl-Heinz Beständig, Autor des Nautikführers „888 Häfen und Buchten“, in seiner gerade erschienenen jährlichen Aktualisierung für registrierte Käufer. Außerdem gebe es eine veränderte Gebührenstaffelung nach Bootslänge. Dieses ist der aktuelle Stand:
<7 m 135 € (Nebensaison ca. 95 €)
7 bis 11 m 162 € (Ns 108 €)
11 bis 18 m 196 € (Ns 128 €)
18 bis 25 m 297 € (Ns 202 €)
25 bis 50 m 561 € (Ns 402 €)
Im Liegeplatzpreis ist der Zugang zum Safaripark und die Nutzung der Inselbahn zumindest für einen Teil der Crew enthalten. Zum Beispiel für bis zu fünf Personen bei einer Yachtgröße zwischen 11 und 18 m. Für jedes weitere erwachsene Crewmitglied würden rund 30 € zusätzlich anfallen (Kinder ca. 20 €). Hunde dürfen mitgebracht, müssen aber an der Leine geführt werden.
Deutschland: CKA Safety Day – Mit Abstand eine sichere Aktion
Zum zweiten Mal fand am 15.08.2020 der CKA Safety Day des Clubs der Kreuzer-Abteilung statt, diesmal im Olympiahafen Kiel Schilksee. Dank bestem Wetter und eines durchdachten, sicheren Hygienekonzepts kamen zahlreiche Seglerinnen, Segler und Wassersportinteressierte, um sich über Sicherheit auf dem Wasser zu informieren.
„Notsituationen sind trainierbar und genau deshalb haben wir vergangenes Jahr den CKA Safety Day ins Leben gerufen“, erklärt Christian Bahrs, 1. Vorsitzender des Clubs der Kreuzer-Abteilung.
„Je weiter man sich vom sicheren Hafen entfernt, desto schwieriger ist es, schnelle Hilfe zu erhalten und dann ist Panik der größte Feind“, ergänzt der leidenschaftliche Segler.
Holger Flindt von Pantaenius Yachtversicherungen, der maßgeblich an der Entwicklung des Safety Day-Konzepts beteiligt war:
„Pantaenius schöpft sein Know-how aus inzwischen mehr als 50 Jahren Schadenbearbeitung. Wir kennen die kleinen Schwierigkeiten und echten Gefahren auf dem Wasser genau. Leider erleben wir immer wieder Schäden, die durch ein beherztes Eingreifen leicht hätten verhindert werden können. Selbst alte Hasen im Wassersport sind vor der Gefahr der Routine und vor Panik in Notsituationen nicht sicher. Der CKA Safety Day macht Sicherheit auf dem Wasser erlebbar und spielt Fälle durch, die jedem von uns passieren können“
In Vorträgen und praktischen Vorführungen informierten zahlreiche Unternehmen über das richtige Verhalten bei Notsituationen auf dem Wasser und Sicherheitsmaßnahmen an Bord.
Der Leiter der DSV Kreuzer-Abteilung Sönke Thomsen präsentierte in seinem ersten Vortrag wichtige Aspekte der Törnplanung.
” Sicherheit beginnt nicht erst auf dem Wasser, viele Situationen lassen sich durch gute Vorbereitung und Planung im Vorwege vermeiden, dazu zählt z.B. die richtige Ausrüstung, Instandhaltung, Ausbildung, Reiseplanung, Wetterbeobachtungen, u.v.m.“, so der studierte Nautiker.
In seinem zweiten Vortrag brachte Sönke Thomsen den Zuhörern das Konzept des Crew Resource Management näher, das in sicherheitskritischen Bereichen der Industrie, der Berufsschifffahrt und der Luftfahrt seit langem Standard ist.
“Gefährliche Situationen entstehen häufig nicht, weil die Technik versagt, sondern haben als Ursache den Faktor Mensch. Wenn man sich, gerade als Schiffsführer, dessen bewußt wird kann, man etwas dagegen tun. Konkret heißt dies z.B. die eigene Crew zu entwickeln, zu fördern und auch zu fordern, um sicherer und entspannter zur See zu fahren“, erklärt der ehemalige Ausbilder für Schiffsoffiziere und Kapitäne.
Der beliebte TV-Moderator des Schleswig-Holstein Magazins und Seewetterexperte Dipl.-Meteorologe Dr. Meeno Schrader von WetterWelt zeigte in seinem Vortrag „Immer gutes Wetter“, was zu tun ist, um schlechtes Wetter zu vermeiden. sorgte auch am Veranstaltungstag für Sonnenschein.
Darüber hinaus informierten sich die über 360 Besucher auf der von Dirk Hilcken, Vertriebskoordinator bei Pantaenius, moderierten Veranstaltung auch über elektronische Ortungssysteme, Leckabwehr, sicheres Navigieren, Betriebssicherheit auf Elektrobooten, den richtigen Umgang mit einer Rettungsweste sowie Erste Hilfe-Maßnahmen an Bord.
Kroatien: Neue Marina auf der Insel Korcula
Die lange Insel Korcula vor der kroatischen Adriaküste zählt zu den beliebten Törnzielen, zuerst wegen des gleichnamigen Städtchens an ihrer Ostseite. Die westliche Spitze wird vor allem wegen der schönen Buchten dort angesteuert, aber nun erfuhr dort der Ort Vela Luka eine Aufwertung.
Vela Luka heißt übersetzt „große Bucht“, und das ist nicht übertrieben, allein der innere Teil misst über 3 sm in der Tiefe. Der Küstenort gleichen Namens hat jetzt einen modernen Sportboothafen, die neue Marina Korkyra. Sie eröffnet südlich der Hafentankstelle und bietet 135 Liegeplätze für Yachten bis 30 m Länge.
Revierexperte Karl-Heinz Beständig, Autor des Nautikführers „888 Häfen und Buchten“, schreibt über die Anlage in seiner gerade erschienenen jährlichen Aktualisierung für registrierte Käufer:
„Das Personal ist freundlich, allerdings ist die Sanitäranlage ziemlich klein. Außerdem kann sehr unangenehmer Schwell stehen, vor allem bei westlichen Winden. Die Nacht für eine 12-m-Yacht kostet derzeit umgerechnet ca. 80 Euro und ist somit relativ teuer.
Die bisherigen Liegeplätze am Stadtkai neben der Tankstelle sind weiterhin vorhanden, ebenso das Bojenfeld. Beim Einlaufen in die Hafenbucht taucht in der Regel ein „Abfangjäger“ der Marina in einem Schlauchboot auf (… und versucht die ankommenden Yachten für die Marina zu begeistern, d. Red.).“
Kontakt:
Tel. +385 (0)91 141 4700
Mobil +385 (0)20 414 700
[email protected]
www.marina-korkyra.com⬈
Deutschland: Zwei schöne Binnenfilme
Vielleicht muss man Westfale sein, um sich ganz doll angesprochen zu fühlen von zwei neuen Kanalfahrt-Dokumentationen in der Reihe „Heimatflimmern“ des Westdeutschen Rundfunks. Aber auch anderen sei der Blick zum Bootfahren in der Mediathek der ARD-Anstalt durchaus empfohlen.
Dazu gibt man in der Mediathek den Suchbegriff „Heimatflimmern“ ein. Oder verwendet die nachfolgenden Links, schreibt Karl-Heinz Czierpka, Mitglied des Kreuzer-Abteilung und Eigner der Motoryacht „Tremonia“, die in einem der beiden Filme ihren Auftritt hat.
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/heimatflimmern/video-von-hamm-richtung-rotterdam-zwei-kanaele-eine-reise-100.html⬈
und
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/heimatflimmern/video-der-dortmund-ems-kanal-vom-ruhrgebiet-zur-nordsee-100.html⬈
Die beiden Filme sollen noch ein Jahr lang in der Mediathek zu sehen sein. Über die Entstehung der Filme schreibt Karl-Heinz Czierpka, der sich mit vielen Vorträgen im Raum Dortmund und mit seiner Sammelleidenschaft für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einen Namen gemacht hat:
„2Pilots ist eine Produktions-Firma, die Filme für den WDR dreht. Der Name 2Pilots übrigens deutet auf eine maritime Beziehung: Einer der ersten Filme des jungen Unternehmens wurde auf einem seegehenden Schiff gedreht und die beiden Kameraleute bewohnten die für Lotsen vorgesehene Kajüte. So wurden sie an Bord schnell zu den “Two Pilots”. Und schon hatte die Firma ihren Namen weg. In der Tat hat Regisseur Axel Scheunert viel Fingerspitzengefühl für die kleinen maritimen Probleme am Rande einer solchen Produktion gezeigt. Es hat mir jedenfalls viel Spaß gemacht!“
Deutschland: Nordkammer der Großen Schleuse Kiel-Holtenau gesperrt
Nachdem am Samstagmorgen ein Frachtschiff mit der Nordkammer der Großen Schleuse Kiel-Holtenau kollidiert ist, ist diese bis auf weiteres gesperrt.
Es steht somit zurzeit nur eine Schleusenkammer zur Verfügung, die sich Berufs- und Sportschifffahrt teilen müssen. Wie lange die Sperrung anhält ist unklar, da es zur Zeit nach Informationen des NDR⬈ kein Ersatztor gibt.
Informationen finden Sie unter: