Griechenland: Pottwale südlich von Kreta leben gefährlich
Große Wale leben nicht nur in den Ozeanen, sondern auch im Mittelmeer. Die größten Vertreter dort sind Finnwal und Pottwal. Mittlerweile gibt es Versuche von Wissenschaftlern und Naturschützern, sie besser vor Kollisionen mit der Berufsschifffahrt zu schützen. Eine kurze Bilanz von der Insel Kreta.
Türkei: Große Hilfsaktion für zerstörte Teos Marina
Nach dem Tsunami, der die Teos Marina südwestlich der türkischen Küstenstadt Izmir zerstörte und zahlreiche Yachten aufs Meer hinauszog, haben türkische Yachthäfen eine gemeinsame Hilfsaktion gestartet. Ursächlich war das Erd-/Seebeben am 30. Oktober nördlich der griechischen Insel Samos.
Spanien: Balearen – Sunsail gibt Charterbasis in Palma auf
Das Thema ist nicht neu, die jüngste Entscheidung des Marktführer Sunsail wirft aber ein Schlaglicht auf die extrem hohen Liegeplatzpreise auf den Balearen-Inseln und Mallorca. Charterunternehmen fällt es angesichts der immensen Kosten schwer, wirtschaftlich zu agieren.
Hinzu kam in diesem Jahr die Corona-Krise. Große Teile des Umsatzes gingen verloren durch Reisebeschränkungen und Lock-down. So entschied jetzt das Yachtcharterunternehmen Sunsail, das seit 2013 in Palma tätig ist, seine Basis in Palma zu schließen.
Sunsail hatte 30 Liegeplätze für seine Palma-Flotte und musste für jeden 1.300 Euro plus 21 Prozent IVA (MwSt.) pro Monat zahlen, das sind zusammen fast 50.000 Euro pro Monat.
Der Präsident des Yacht Charter Verbands der Balearen (APEAM), Jose Maria Jimenez, sagte, Sunsails Entscheidung sei „äußerst besorgniserregend“. Die Hafenbehörden sollten sich mit dem Problem befassen und endlich Maßnahmen ergreifen, um der nautischen Industrie im Allgemeinen zu helfen, indem sie mit die Liegeplatzgebühren reduzieren.
Türkei: Schweres Erdbeben zerstört auch Marina
Bei einem Erdbeben der Stärke 7,0 am 30. Oktober um 15 Uhr wurden Gebäude zerstört und Boote beschädigt. Mindestens 70 Menschen, Stand 1. November, verloren ihr Leben, viele hundert wurden verletzt, zum Teil schwer. Die Häfen und Marinas in der Region waren zum Teil erheblich betroffen.
Spanien: Mit Geldstrafen gegen Bojenlieger
Aus heiterem Himmel haben Behörden auf den Balearen mit der Insel Mallorca in ihrer Mitte während der Sommermonate ein Dutzend Geldstrafen gegen Eigner verhängt, die ihre Yachten an selbst gebauten Bojensteinen oder alten Betonblöcken in Küstennähe festgemacht haben.
Die Geldstrafen betrugen nach Darstellung der auf den Balearen-Inseln monatlich erscheinenden Wassersportzeit Gaceta Náutica bis zu 3.000 EUR. Sie wurden verhängt durch die „Grupo Fiscal y Fronteras“ (Abteilung Steuern und Grenzen) der Polizei-Organisation Guardia Civil, unterstützt durch Personen der balearischen Hafenverwaltung Ports de les Illes Balears, kurz PortsIB.
Die meisten Strafen wurden im Süden Mallorcas verhängt, auf dem Bojen- und Ankerfeld beim Hafenort Colonia de Sant Jordi, und rund um die Nachbarinsel Menorca. Ein Hauptaugenmerk liegt zudem auf dem riesigen Bojen- und Ankerfeld im Norden neben der Marina von Port de Pollensa.
Mittlerweile bemüht sich die balearische Fahrtensegler-Vereinigung Asociación de Navegantes Mediterráneo um eine Verständigung zwischen den Zielen der Behörden und den Interessen der Eigner. Denn es gibt auf den Balearen viel zu wenige Liegeplätze, für kleinere und größere Boote. PortsIB führt lange Wartelisten für fast jeden der mehr als 50 Häfen in der eigenen Zuständigkeit.
Griechenland: Arbeiten an der neuen Alimos Marina haben begonnen
Eine der größten und wichtigsten Sportboothäfen in Griechenland und im Mittelmeer erlebt nach fast einem halben Jahrhundert einen Neustart. In der Alimos Marina im Süden Athens sind Bulldozer angerückt, der erste Schritt, um die Anlage in ein zeitgemäßes Schmuckstück zu verwandeln.
Möglich wurde das Investment durch einen neuen Konzessionsvertrag zwischen dem griechischen Staat und dem neuen Betreiber Aktor Concessions, der den Hafen 40 Jahre nutzen darf mit der Option auf 10 Jahre Verlängerung. Im Gegenzug verpflichtete sich das Unternehmen, wie in solchen Fällen üblich, zu umfassenden Investitionen in den Anfangsjahren.
Die Alimos Marina wurde in den 1970er Jahren erbaut. Sie zählte 1.100 Liegeplätze und war das Zentrum für Yachtcharterunternehmen, die bis zu 800 Liegeplätze belegten. Aktor will den Hafen zum Mittelpunkt der „Athener Riviera“ machen. Nach der Umstrukturierung in einem modernen Design wird es nur noch etwas weniger als 1.000 Liegeplätze geben, weil man die Steganlagen für die gewachsenen Bootsgrößen neu ordnet.
Erinnerungen zum Ende eines Seglerlebens …
Unter Fahrtenseglern im östlichen Mittelmeer war der langjährige Yacht-Korrespondent Udo Hinnerkopf zumindest in den letzten 20 Jahren die Kompetenz schlechthin, untermauert durch seine Revier-Webseite insidersegeln.de. Jetzt hat er, gut 80jährig, sein zweites Buch herausgebracht.
Das neue Buch ist ein Rückblick auf die Anfangsjahre seines Ausstiegs aus dem bürgerlichen Berufsleben in der Bundesrepublik Deutschland 1976. Was als dreijährige Auszeit vom Beruf als Werbefachmann gedacht war, führte den Düsseldorfer mit seiner Segelyacht „Pandarea“ schon nach einem Jahr in die Gewässer der Türkei, die ihm zur Heimat wurden. Dort ehelichte er Ayse mit der er bis heute zusammen lebt. Noch immer, wenn auch deutlich reduziert, besucht Udo Hinnerkopf die Buchten und Küsten seines Heimatreviers.
Sein neues Buch richtet den Blick viele Jahre zurück. Dabei geht es nicht um ihn, sondern vor allem um die Segler, die er in den ersten Jahren nach dem Aufbruch traf. Hinnerkopf erinnert sich an seine Begegnungen und Gespräche mit den Abenteurern und Aussteigern unter Segeln: Mit Träumern und Chaoten, Querköpfen und Utopisten – und auch vielen sehr Vernünftigen. Es ist schon das zweite Buch von Hinnerkopf: 2017 erschien von ihm das Kinderbuch „Komm, wir segeln über Land“ in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Julia Gerigk.
Es gibt eine kleine digitale Präsentation ↗, in der Hinnerkopf ein gekürztes Kapitel vorliest.
Mitte Oktober ist das in Buchhandlungen zu finden, es kann aber auch beim Verlag↗ vorbestellt werden (versandkostenfrei innerhalb Deutschlands).
Udo Hinnerkopf, Vom Wind Verwehte, Aussteiger unter Segeln, Von Träumern, Rumtreibern und ganz normalen Chaoten, Broschur, 206 Seiten, Rhein-Mosel-Verlag, ISBN: 978-3-89801-440-3, 12,00 EUR.
Kroatien: Engpass beim Tanken in Krk
Die seit einigen Jahren existente ergänzende Pontontankstelle im Hafen der Ortschaft Krk auf der gleichnamigen Insel war in diesem Jahr geschlossen. Damit gab es im weiten Umkreis nur eine Dieselzapfsäule. Vor allem Charteryachten hatten es vor Rückgabe schwer, den Tank zu füllen.
Ob es im kommenden Jahr so weiter gehen wird, ist ungewiss. Renata Marević, Marina Managerin der Marina Punat auf der Insel Krk in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptort Krk und Repräsentantin der DSV Kreuzer-Abteilung kommentiert die Lage so:
„Offensichtlich gibt es ein Problem mit der Verlängerung der Konzession für die Ponton-Tankstelle, und so lange das nicht entschieden ist, muss sie wohl geschlossen bleiben. Natürlich gibt es freitags und am Wochenende wie immer einen großen Andrang in Krk, da alle Charterboote ungefähr zur gleichen Zeit zurückkehren müssen. Daher sollte das Tanken am Freitagnachmittag oder am Samstagmorgen möglichst vermieden werden.“
Zur Saison in der Marina Punat in Corona-Zeiten ergänzt sie: „Der Sommer war eigentlich recht zufriedenstellend. Wir hatten sehr guten Besuch von Transitgästen. Das Chartergeschäft der ansässigen Firmen war unter den gegebenen Umständen solide. Und in der Marina gibt fast keine freien Liegeplätze.“
Kroatien: Leuchtfeuerverzeichnis kostenlos
Das Leuchtfeuerverzeichnis Adria/Ionisches Meer ist für viele Wassersportler auch in Zeiten der digitalen Navigation noch immer ein wichtiger Begleiter im Bücherschapp an Bord einer Yacht. Statt einer gedruckten Ausgabe gibt es das Verzeichnis nun digital, die neue Ausgabe ist jetzt verfügbar.
Das einzige deutschsprachige Leuchtfeuerverzeichnis für die Adria und das Ionische Meer war als Buch-Ausgabe vom Nautik-Verlag mit dem Band 2019 nach 25 Jahren eingestellt worden. Für 2020 wurden nur noch Nachträge, die in das Buch eingeklebt werden konnten, zur Verfügung gestellt.
Danach wurde komplette Inhalt des Buches zu einer Online-Ausgabe umgearbeitet, die nach wie vor laufend, d. h. jeweils nach Erscheinen amtlicher Mitteilungen der hydrographischen Institute der Mittelmeer-Länder, ergänzt und aktualisiert wird und somit als aktueller Band bereit steht. Die neue Ausgabe kann bei der Dr. Hans Schmidt, E-Mail: Nautik.Schmidt@t-online.de, kostenlos abgerufen werden. Sie wird dann per E-Mail als PDF-Datei zeitnah übermittelt.
Frankreich: Jetzt auch Korsika Risikogebiet
Nach der Côte d’Azur in Südfrankreich fällt nun auch die bei Seglern so beliebte Mittelmeerinsel Korsika als Teil Frankreichs zu den vom Robert-Koch-Institut festgelegten Risikogebieten im Hinblick auf die Ausbreitung des Corona-Virus‘. Das Auswärtige Amt warnt deshalb vor Reisen dorthin.
Die Zahl der Neuinfektionen überstieg auf Korsika mehr als 50 pro Woche bezogen auf 100.000 Einwohner, die Schwelle für eine Einstufung als Risikogebiet. Daraus resultiert bei der Einreise nach Deutschland eine Quarantäneverpflichtung und ggf. ein verpflichtender kostenloser COVID-19-PCR-Test.
Auf der Webseite des Auswärtigen Amts heißt es:
Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d’Azur, Auvergne-Rhône-Alpes, Occitanie, Nouvelle-Aquitaine, Hauts-de-France sowie Corse (Korsika) wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt.
Auch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Französisch-Guyana, St. Martin, Guadeloupe und La Réunion wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt.
Von Reisen in die übrigen französischen Überseegebiete, für die Einreisebeschränkungen bestehen, wird dringend abgeraten.
Details unter www.auswaertiges-amt.de↗ , Suchbegriff „Frankreich“. Dort „Reise- und Sicherheitshinweise“.